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04.03.2014

Anfrage an EU-Kommission 

Kaum EU-Forschungsmittel zur Erforschung möglicher Risiken

Lesen sie die vollständige Antwort von Frau Geoghegan-Quinn im Namen der Kommission (4.3.2014, DE E-000149/2014) auf meine Anfrage.

1.    Kann die Kommission bestätigen, dass – laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur von 2013 „Späte Lehren aus frühen Warnungen: Wissenschaft, Vorsorge, Innovation“ – die Beträge, die die EU aus den Mitteln für Biotechnologie, Nanotechnologie und Informationstechnologien in die Forschung für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit investiert, lediglich 1 % des Gesamtbetrags ausmachen, der zur Förderung dieser Technologien aufgebracht wird?

Forschung zu Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsfragen (EHS) sowie zu einem wirksamen Risikomanagement ist meist integraler Bestandteil von Vorhaben im Bereich der Produktentwicklung, weshalb die Höhe der Finanzierung nicht genau beziffert werden kann. Daneben wird die sicherheitsbezogene Forschung in dem sich schnell entwickelnden Bereich der Nanotechnologien, in bestimmten Bereichen der Biotechnologie und in der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) gefördert. Im Zuge des 7. Forschungsrahmenprogramms (RP7) wurden 48 EHS-Forschungsprojekte in der Nanotechnik mit 177 Mio. EUR unterstützt. Dies entspricht 5 % des Budgets für das Programm NMP[1][2] und 10 % des Bereichs Nanotechnologien. Im Rahmen des Programms „Wissensbasierte Bio-Ökonomie“ (KBBE)[3] des 7. Rahmenprogramms erhielten 10 Projekte, die die Risikobewertung oder Sicherheitsaspekte gentechnisch veränderter Organismen (GVO) betrafen und auch für Regulierungsfragen relevant waren, einen EU-Beitrag von insgesamt rund 31 Mio. EUR. In Bezug auf IKT hat die Kommission fünf Vorhaben, in denen die Exposition durch elektromagnetische Felder (EMF) und deren mögliche gesundheitliche Auswirkungen behandelt wurden, mit einem Gesamtbeitrag von 23 Mio. EUR gefördert.

2.    Wie will die Kommission ihre Bemühungen intensivieren, damit mehr wissenschaftliche Informationen im Bereich Risikobekämpfung produziert und mehr notwendige Kampagnen zur Information der Öffentlichkeit organisiert werden?

Kommunikation und Wissensverbreitung sind integraler Bestandteil von Forschungsprojekten und werden bei der Bewertung der Vorschläge berücksichtigt. Neben der projektspezifischen Verbreitung sind dabei das EU-Nanosafety-Cluster[4], das jährliche Kompendium der RP-Vorhaben und die Forschungsagenda zur Sicherheit der Nanotechnologien 2015-2025 hervorzuheben. Für die biologische Sicherheit relevante Projekte werden in zwei Veröffentlichungen[5] beschrieben, die häufig in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden. Informationen zu den Risiken elektromagnetischer Felder wurden z. B. über das Internationale EMF-Projekt unter der Leitung der WHO[6] verbreitet. Veröffentlichungen im Rahmen des Programms Horizont 2020 müssen frei zugänglich sein[7]. In Bezug auf den freien Zugang zu Forschungsdaten, die aus Projekten in ausgewählten Bereichen des Programms Horizont 2020 hervorgehen, wird derzeit ein Pilotprojekt entwickelt.

[1] Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien.

[2] http://cordis.europa.eu/fp7/cooperation/nanotechnology_en.html.

[3] http://cordis.europa.eu/fp7/kbbe/home_en.html.

[4] http://www.nanosafetycluster.eu.

[5] Herausgegeben in den Jahren 2001 und 2010.

[6] http://www.who.int/peh-emf/project/en/index.html.

[7] Sie müssen kostenlos online eingesehen und heruntergeladen werden können.