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23.01.2006

EU-Tierschutzaktionsplan enttäuschend 

Tierschutz in Europa braucht mehr als gute Worte.

Der EU-Aktionsplan war ein längst überfälliger Schritt, um Tiere in Europa stärker zu schützen. Die von der EU-Kommission verabschiedeten Vorschläge sind jedoch zu lasch, um wirklich den Tierschutz in der EU voran zu bringen. Die
Zum heute verabschiedeten EU-Aktionsplan für den Tierschutz erklärt die Europaabgeordnete und Tierschutzexpertin Hiltrud Breyer MdEP (Bündnis 90/ Die Grünen):

Der EU-Aktionsplan war ein längst überfälliger Schritt, um Tiere in Europa stärker zu schützen. Die von der EU-Kommission verabschiedeten Vorschläge sind jedoch zu lasch, um wirklich den Tierschutz in der EU voran zu bringen. Die EU-Kommission hat die Wünsche der BürgerInnen Europas ignoriert, die sich für einen starken und verbindlichen Aktionsplan ausgesprochen hatten.

Die EU-Kommission hat in ihren Vorschlägen die Kennzeichnungsproblematik sträflich vernachlässigt. Gerade diese Kennzeichnung kann wesentlich zu einer Verbesserung für die Tiere beitragen: laut einer Eurobarometer-Umfrage würde die Mehrzahl der Befragten Produkte aus artgerechter Tierhaltung kaufen und dafür mehr Geld ausgeben. Bis jetzt scheitert diese gute Absicht allerdings daran, dass auf dem Etikett nicht klar erkennbar ist, um welche Art von Tierhaltung es sich handelt. Anstatt die Vorzüge eines solchen Etiketts anzupreisen, die sowieso klar auf der Hand liegen, hätte die Kommission sich für die konkrete Einführung eines solchen Etiketts stark machen sollen. Sie hat es versäumt, ein eindeutiges Signal für mehr Tierschutz in Europa zu setzen.

Die genannten Vorschläge der EU-Kommission drohen ins Leere zu laufen, da der Aktionsplan zu unverbindlich ist. Die positiven Impulse wie beispielsweise die Einführung einheitlicher Tierschutzindikatoren oder verbesserte Mindestnormen zum Tierschutz müssen mehr sein als Absichtserklärungen. Der Aktionsplan enthält zu viele gute Ideen aber zu wenig konkrete und verbindliche Massnahmen. Damit der Tierschutz in Europa wirklich vorankommt braucht es mehr als reine Lyrik.